BörsenTiger Börsenbrief: Technische Analyse für langfristig handelnde Investoren

 Der Ansatz der technischen Analysis setzt sich zum Ziel, die Entwicklung von Aktienkursen anhand der Analyse vergangener Kurse zu bestimmen. Lassen Sie Charts für sich arbeiten!

Investoren setzen eine Vielzahl von Strategien ein, um ihre Anlageentscheidungen zu optimieren. Die technische Analyse ist eine dieser Strategien und bewährt sich seit langer Zeit als zuverlässige Hilfe bei Investmententscheidungen. Bei dieser Strategie geht es darum, frühere Kurspreise und das momentane Marktsentiment dazu einzusetzen, zukünftige Preisbewegungen abzuleiten. Es ist kein Wunder, dass die technische Analyse viele Fans in der Finanzcommunity hat – ist sie doch relativ leicht anzuwenden und verhilft dem Investoren, sich nicht nur ein Bild über die zugrundeliegende Firma zu machen, sondern auch über die Aktie selber.


Technische Analyse definiert


Technische Analysten treffen ihre Kaufs- und Verkaufsentscheidungen basierend auf historischen Aktienpreisänderungen und der allgemeinen Stimmung am Markt (dem Trend). Sie schauen nicht auf die Profitabilität, die Umsatzentwicklung, die Meinung des Managements oder sonstige fundamentale Indikatoren. Für die technische Analyse sind die folgenden Punkte von Belangen:

  • Trends, Widerstände und Unterstützungen – das Fundament der technischen Analyse

  • Trendwende- und Konsolidierungsformationen – die wichtigsten Chartmuster in Trends

  • Unterschiedliche Charts, z. B. Candlestick-Charts.


Technische Analysten können theoretisch die gleiche Entwicklung für zwei grundverschiedene Firmen voraussagen, solange sich die Kurscharts ähneln.


Das Ziel der technischen Analyse ist es letztendlich, Kursformationen zu finden, die sich ähneln. Trader nutzen diese Strategie häufig, um von kurzfristigen Kursschwankungen zu profitieren. Langfristig orientierte Investoren dagegen nutzen die technische Analyse häufig, um den optimalen Kaufs- und Verkaufspunkt für ihre Aktie zu finden. Es gibt also einerseits Trader, meist kurzfristig orientiert, die ihre gesamten Entscheidungen auf der technischen Analyse basieren. Dagegen gibt es Langfrist-Investoren, die sie nur in ausgewählten Situationen nutzen, beispielsweise um den optimalen Einstiegspunkt auszumachen. 


Limits der technischen Analyse


Die Börse ist keine exakte Wissenschaft, daher lassen sich Kursbewegungen nicht mit ganzer Sicherheit bestimmen. Dies ist dadurch begründet, dass eine Komponente im Aktienmarkt enthalten ist, die den Markt unvorhersehbar macht – die menschliche Psyche. Der Mensch, der Anleger selbst, ist das größte Limit der technischen Analyse. Auch wenn Sie sich selbst, als routinierter technischer Analyst, an die Signale und Kursformationen halten, müssen Sie einkalkulieren, dass es andere Investoren nicht tun – sondern aus dem Bauch heraus handeln. Allerdings sind Sie selbst dann, wenn die Mehrheit der Investoren ihre Nerven verliert, noch immer gut bedient mit den selbst erlernten Regeln der technischen Analyse. Es ist essenziell, konsequent die eigenen Strategien umzusetzen und nicht abzuschweifen. Erfolglose Investoren und Trader sind zumeist die, die emotional handeln. Sich nicht konsequent an eine bestimmt Strategie halten können und dadurch Fehler begehen. Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn ein Investor Entscheidungen rein aus dem bauch heraus trifft. Am Ende setzt sich immer derjenige durch, der das umsetzt, was ihm die Charts an Informationen liefern. Das Limit der technischen Analyse ist also der Faktor Mensch.


Ist die technische Analyse für mich?

Diese Frage stellen sich viele Börsenneulinge. Denn es besteht kein Mangel an gewinnversprechenden Anlagestrategien. Die Informationsflut an der Börse ist immens und Investoren haben unterschiedliche Strategien, diese Informationen zu verarbeiten und in Gewinne umzumünzen. Eine weitere bekannte Strategie ist die fundamentale Analyse von Aktien. Hier handelt es sich um die Analyse der zugrundeliegenden Unternehmen selbst, statt der Analyse des Aktienkurses. Wichtige Metriken sind hier unter anderem das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis), das Umsatzwachstum kurz- bis langfristig und die Kompetenz des Managementteams. Es geht bei der fundamentalen Analyse also mehr um „weiche“ Faktoren, nicht um Chartmuster. Für uns sind beide Analyseformen essenziell – wir benötigen die Fundamentalanalyse, um einschätzen zu können, wie gesund ein Unternehmen finanziell ist. Auch ist es wichtig, Vertrauen in das zugrundeliegende Geschäftsmodell einer Firma und in da Managementteam zu haben. Diese Faktoren werden aus der technischen Analyse nicht ersichtlich. Eine gründliche Analyse aus technischer und fundamentaler Sicht ist Teil unserer Gewinnerstrategie – wir müssen Unternehmen aus allen Perspektiven und von allen Facetten her kennen, bevor wir in de zugrundeliegenden Aktien investieren oder die Aktien eines Unternehmens zum Kauf empfehlen.

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